Dolby Laboratories CP500-300 User Manual Page 107

  • Download
  • Add to my manuals
  • Print
  • Page
    / 112
  • Table of contents
  • BOOKMARKS
  • Rated. / 5. Based on customer reviews
Page view 106
D.2
Das führte zu einem Dilemma bei der Tonmischung. Sollte der Ton für eine
optimale Wiedergabe über die verbesserten Lautsprecher gemischt werden oder so,
daß er auf den vielen bereits installierten älteren Systemen optimal klingt. Zwei
unterschiedlichen Versionen herauszubringen, kam schon aus praktischen Gründen
nicht in Frage und so war die einzige Alternative, die Tonmischung mit Rücksicht
auf die älteren Lautsprecher herzustellen. Die verbesserte Höhenwiedergabe der
neuen, besseren Lautsprecher kam so überhaupt nicht zum Tragen.
Den zu erwartenden Kompatibilitätsproblemen wollte man Ende der dreißiger
Jahre mit der Einführung eines de facto - Standard zuvorzukommen; die damals so
entstandene Wiedergabekurve für die Kinos ist die sog. „Academy“-Kurve.
Kinobesitzer hatten damit eine gewisse Sicherheit in Bezug auf die Tonqualität und
konnten die erforderliche Technik installieren. Regisseure und Tonmeister auf der
anderen Seite kannten die Bedingungen in den Kinos und konnten so die Filme
entsprechend mischen. Durch dieses einheitliche Aufnahme- und
Wiedergabesystem war gewährleistet, daß beinahe jeder Film in jedem Kino
weltweit in akzeptabler Tonqualität vorgeführt werden konnte. Gleichzeitig
verhinderte dieses System aber auch jede Verbesserung, die über das 1930
mögliche hinausging.
Trotz der genannten Einschränkungen, war die Tonqualität des Lichttons über
Jahre hinaus weitaus besser als die der damaligen Schallplatten und Radios. Doch
mit der Verbreitung hochwertiger Hi-Fi-Anlagen Ende der sechziger bzw. Anfang
der siebziger Jahre konnte ein erheblicher und einflußreicher Teil des
Kinopublikums zu Hause eine bessere Tonqualität erleben, als dies im Kino
möglich war.
Magnetton
In den fünfziger Jahren wurde ein neues Verfahren für den Filmton als Alternative
zum Lichtton entwickelt. Nach der Herstellung der Bildkopie wurde Eisenoxyd,
das in ähnlicher Form auch bei Magnetband verwendet wird, in schmalen Streifen
auf den Film aufgebracht. Der Ton wurde dann in Echtzeit (das heißt mit
Normalgeschwindigkeit) auf die Magnetspuren des Films kopiert. Zur Vorführung
im Kino wurden die Projektoren mit Tonköpfen ausgestattet, wie man sie auch bei
Tonbandgeräten verwendet. Der Einbau erfolgte in einem speziellen Gehäuse, dem
sog. „Penthouse“.
Der Magnetton war ein bedeutender Schritt nach vorne und die mögliche
Tonqualität war gegenüber dem herkömmlichen Lichtton erheblich besser. Mit
dem Magnetton konnten außerdem mehrere Spuren für Stereoton aufgezeichnet
werden. Die Stimme eines Schauspielers, der sich von links in die Mitte und dann
nach rechts bewegte, war aus Lautsprechern zu hören, die sich ebenfalls links, in
der Mitte und rechts hinter der Leinwand im gleichzeitig eingeführten
Breitwandformat befanden. Die Musik erlangte eine ganz neue Klangfülle und
Page view 106

Comments to this Manuals

No comments